Balinesenkatze

Die Balinesenkatze ist die langhaarige Cousine der Siamkatze. Die zwei Katzen haben die gleiche Herkunft und die gleichen körperlichen Merkmale, nämlich einen schlanken Körper und einen dreiecksförmigen Kopf.

Die Balinesenkatze ist zwar ruhiger als die Siamkatze, aber trotzdem ist sie extrovertiert und gesellig.

Herkunft der Balinesenkatze

Die Balinesenkatze hat die gleiche Herkunft wie die Siamkatze. Der einzige Unterschied zwischen den beiden ist die Länge ihres Fells – die mittlere Länge entstand durch eine spontane Genmutation bei den Balinesenkätzchen.

Einer Legende zufolge stammen diese Katzen aus Thailand, wo sie von dem König Siams aufgezogen wurden, um die heiligen Tempel zu bewachen. Man sagt aber auch, dass in Wirklichkeit die Khao Manee die heiligen Katzen waren und die Balinesenkatzen nur vor den Engländern als solche bezeichnet wurden, damit diese die echten Glücksbringer des Landes nicht stahlen.

Wie dem auch sei, die Balinesenkatze kam Ende des 19. Jahrhunderts tatsächlich durch die Engländer nach Europa. Die erste Siamkatze mit mittellangem Fell, deren Spuren man in Europa entdeckte, wurde Ende der 1920er Jahre geboren. Sie ist nicht das Ergebnis irgendeiner Kreuzung, was darauf schließen lässt, dass diese Eigenschaft von einer genetischen Mutation herrührt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die ersten Siamkatzen in die USA, wo sie sofort großen Ruhm erlangten. Zu dieser Zeit begannen zwei amerikanische Züchterinnen mit der Zucht der Balinesenkatze.

Sie wählten selbst den Namen für diese neue Katzenrasse, da das Aussehen der Katze sie an balinesische Tänzerinnen erinnerte.

Zwischen 1970 und 1983 wurde die Rasse offiziell von den wichtigsten Zuchtverbänden anerkannt. Von da an wurde die Silhouette der Balinesenkatze durch Kreuzungen zwischen ihr und der Siamkatze verfeinert.

Aussehen

Die Balinesenkatze ist mittelgroß und besonders schlank. Ihre Muskeln sind fest und geschmeidig, ihre Knochen aber fein. Dies verleiht ihr dieses besonders grazile und elegante Aussehen.

Ihre Beine und ihr Hals sind schmal und lang und haben ebenfalls eine starke Muskulatur. Die Pfoten der Balinesenkatze sind klein und oval.

Ihr langer dünner Schwanz ist besonders buschig und harmoniert gut mit ihrer Silhouette. Da das Fell am Schwanz fein und leicht ist, kann er mit einer Straußenfeder verglichen werden.

Der Kopf der Balinesenkatze gehört zu ihren Erkennungsmerkmalen. Er ist mittelgroß, dreiecksförmig und länglich. Ihr Schädel und ihre Stirn sind flach oder leicht gewölbt. Die Schnauze dieser Katze geht direkt in den Kopf über und wirkt lang und gerade, wenn man sie von der Seite betrachtet. Ihre Ohren sind groß und auseinander stehend. Sie sind so positioniert, dass sie das Dreieck fortführen, das der Kopf formt.

Die Augen der Balinesenkatze sind mittelgroß und mandelförmig oder auch „orientalisch“ genannt. Sie sind zur Nase hin geneigt und ihre Form ist im Einklang mit der des Schädels. In der Regel sind die Augen einer Balinesenkatze blau, manchmal besonders intensiv.

Balinesenkatze charakter

Fell

Nur dank ihres Fells kann man die Balinesenkatze und ihre Kätzchen von der Siamkatze unterscheiden. Dieses ist mittellang und ohne Unterfell, wohingegen das der Siamkatze kurz ist.

Das Haar liegt nah am Körper an und ist sehr geschmeidig. An den Schultern ist es etwas kürzer und wird an den Seiten, am hinteren Teil des Körpers und am Schwanz länger.

Das Fell der Balinesenkatze hat immer ein Colourpoint-Muster, das heißt, es ist am Schwanz, an den Pfoten und am Kopf farbig. Der Kontrast zwischen den Extremitäten und dem Rest des Körpers ist oft sehr markant.

Allerdings kommen bei den Katzen mit Colourpoint-Muster die Flecken erst mit einem bestimmten Alter. Es ist also normal, dass die Balinesenkätzchen in den ersten Monaten ganz weiß sind.

Charakter

Genau wie die Siamkatze ist die Balinesenkatze verspielt und extrovertiert. Sie lernt gerne neue Menschen und Tiere kennen, mit denen sie spielen, aber auch schmusen kann.

Man sagt diesen Katzen nach, sie seien „geschwätzig“, da sie oft miauen, um auszudrücken, was sie brauchen.

Sie sind sehr zutraulich und in der Regel ruhiger als Siamkatzen. Allerdings weiß niemand wieso.

Gesundheit

Die meisten orientalischen Katzen wie die Balinesenkatze sind oft von der Krankheit Amyloidose betroffen. Da die Krankheit erst seit Kurzem bekannt ist, sind ihre Ursachen und die Weise, auf die sie übertragen wird, unbekannt. Man weiß nur, dass sie erblich bedingt sein könnte.

Die Amyloidose äußert sich durch Durchfall, ein allgemeines Angeschlagensein und eine Verweigerung der Nahrungsaufnahme. Sie führt zu einer chronischen Niereninsuffizienz, für die es keine Behandlung gibt. Die meisten betroffenen Katzen sterben daran, bevor sie fünf Jahre alt werden.

Die Balinesenkatze neigt außerdem eher dazu zu schielen. Diese Besonderheit tritt bei allen Katzenrassen mit Colourpoint-Muster immer wieder auf.

Das Schielen beeinträchtigt ihre 3D-Sicht und kann ihre Sehschärfe schwächen.

Pflege

Trotz eines mittellangen Fells sind die Balinesenkatzen und -kätzchen erstaunlich leicht zu pflegen. Da sie kein Unterfell haben, verknotet ihr Haar nicht so leicht wie das anderer Katzen mit langem oder mittellangem Fell.

Diese Rasse haart nicht sehr viel und muss lediglich regelmäßig gebürstet werden.