Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr abends von der Arbeit zurückgekommen seid und eure Fellnase genau so vorgefunden habt, wie ihr sie zurückgelassen hattet? Die Antwort ist sicherlich ja. Der Grund dafür ist, dass Katzen professionelle Schläfer sind. Sie schlafen im Schnitt 16 Stunden – Hunde übrigens nur 12 -, was zwei Drittel ihres Lebens ausmacht. Aber habt ihr euch schon einmal gefragt, warum Katzen so viel Schlaf brauchen?
In diesem Artikel könnt ihr etwas über die Schlafgewohnheiten eurer Katze lernen, aber auch über die Gründe, warum sie diesen Schlaf braucht. Ihr werdet ebenfalls erfahren, ob sie träumen oder unter Schlafstörungen leiden kann.
Je nach Alter, körperlicher Fitness oder Langeweile schlafen Katzen unterschiedlich viel. Der Durchschnitt liegt zwar bei 16 Stunden, allerdings können Kätzchen in ihren ersten Lebensmonaten bis zu 22 oder 24 Stunden schlafen.
Diese Gewohnheit liegt ihnen in den Genen. Da Katzen große Jäger sind, brauchen sie viel Schlaf, um in Form zu sein, wenn sie ihre Beute verfolgen. Auch wenn eure Katze nicht in der Savanne herumwandert und nach Nahrung sucht, beeinflussen ihre Gene stets ihren Schlafrhythmus. Aus diesem Grund sind Katzen im Morgengrauen und in der Dämmerung am aktivsten. In der Wildnis ist dies nämlich die perfekte Zeit, um das Wild zu überraschen.
Während der langen Schlafenszeiten sammeln diese athletischen Tiere also ihre Energie, um im richtigen Moment in ihrer besten Verfassung zu sein.
Wie auch menschliche Babys brauchen kleine Kätzchen mehr Schlaf, da sie sich erst entwickeln. Daran ist nichts sonderlich überraschend.
Dennoch schlafen Katzen nicht immer tief und fest. Sie wechseln die meiste Zeit zwischen Leichtschlaf, Tiefschlaf und einem einfachen Schläfchen.
Auch wenn eine Katze viel schläft, heißt dies nicht unbedingt, dass die andauernd müde ist. Diese Ruhephasen haben weder die gleiche Intensität noch den gleichen Nutzen.
Dieser Zustand der Schläfrigkeit stellt ca. 75% des Schlafes einer Katze dar. Während dieser Phase sitzt oder liegt sie mit gehobenem Kopf. Die Pfoten sind unter dem Körper versteckt. In diesem „Standby-Modus“ sind der Gehör- und Geruchssinn immer noch aktiv. Die Katze ist somit in Alarmbereitschaft und kann sofort reagieren, wenn etwas von außen sie stört.
Wenn ihr eure Katze in dieser Phase beobachtet, werdet ihr merken, dass ihre Ohren sich bewegen, wenn jemand oder etwas Geräusche macht. Sie ist sozusagen halb wach und halb am Schlafen.
EEG (Elektroenzephalogramm), die an schlafenden Katzen durchgeführt wurden, zeigen, dass sie keinerlei Hirnaktivität während des leichten Schlafs aufweisen. Sie sind wie ein Computer im Standby-Modus und ruhen ihren Organismus aus.
Diese Phase des Schlafs teilt sich in zwei Kategorien: den REM-Schlaf und die Leichtschlafphase. Man unterscheidet zwischen diesen zwei Typen des Tiefschlafs, da man durch die Anwendung von EEG Unterschiede in der Hirnaktivität der Katzen beobachten konnte.
Leichtschlafphase: Während dieser Periode verlangsamt sich die Atmung der Katze, die Muskeln entspannen sich und die Katze nimmt in der Regel die Position einer Sphinx ein. Ihr Schwanz ist dabei um ihren Kopf gewickelt oder geradezu ausgestreckt. Diese Phase dauert ca. 15 bis 20 Minuten und dient der Regenerierung des Körpers.
Diese Phase wird auch Non-REM-Schlaf (REM = Rapid Eye Movement) genannt, was darauf hindeutet, dass die Augen sich ebenfalls entspannen und die Augenlider geschlossen sind. Das EEG zeigt außerdem, dass das Gehirn in kurzen 5-minütigen Phasen große lange und unregelmäßige Wellen produziert, um anschließend in einen leichten Schlaf zurückzukehren.
REM-Schlaf: In dieser Phase zeigt die Katze Hirnaktivitäten, die denen im Wachzustand ähneln. Aus diesem Grund bezeichnet man diesen Schlaf auch als „paradox“. Im Gegensatz zum leichten Schlaf beobachtet man hier – wie der Name schon sagt – eine schnelle Bewegung der Augen unter den Lidern. Wenn ihr eure Katze beobachtet, werdet ihr sehen, dass sie während dieser Phase ihre Pfoten, Ohren und ihren Schwanz bewegt sowie gelegentlich seufzen kann.
Oft macht es den Eindruck, als würde die Katze gerade jagen, da ihre Beine sich bewegen, als würde sie rennen. Man sagt, dass Katzen in ebendieser Phase träumen.
Quelle: cutecute.us
Wie bei den Menschen hat der REM-Schlaf die Funktion, Erfahrungen und Erinnerungen zu speichern. Aus diesem Grund träumen Katzen meistens, dass sie rennen und jagen.
Es ist sehr wichtig, dass man diese Phase des Schlafs nicht unterbricht, da sie für die Ausgeglichenheit eurer Katze essentiell ist. Falls sie Albträume haben sollte und unruhig zu sein scheint, wenn sie schläft, weckt sie auf keinen Fall auf. Dies könnte Auswirkungen auf ihr Verhalten (Laune, kognitive Reflexe, etc.) haben.
Um eine Unstimmigkeit im Schlafverhalten eurer Katze festzumachen, muss man genau auf ihre Gewohnheiten achten. Die meiste Zeit sind Katzen gerne in der Nähe ihrer Besitzer, wenn sie schlafen. Ihr gut ausgeprägter Geruchssinn ermöglicht es ihnen außerdem, Gerüche zu finden, die ihnen angenehm sind (so wie eurer), um sich in ihrer Nähe schlafen zu legen. Das ist zum größten Teil der Grund, warum eure Katze wahrscheinlich dazu neigt, Nickerchen auf eurer Kleidung zu machen.
Wenn ihr feststellt, dass eure Fellnase immer mehr dazu neigt, sich beim Schlafen abzuschotten, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass etwas nicht stimmt. Wenn ihr andere Möglichkeiten wie gesundheitliche Probleme, Depressionen oder andere Gründe ausgeschlossen habt, könnt ihr eine Schlafstörung in Betracht ziehen. Auch wenn ihr bemerkt, dass sie länger oder kürzer schläft als normal, geht der Sache auf den Grund. Hier einige Krankheiten, die mit dem Schlafverhalten eurer Katze in Verbindung stehen könnten:
Schlaf-Apnoe: Diese Krankheit wird in der Regel bei schwachen und übergewichtigen Katzen sowie einigen bestimmten Rassen wie der Perserkatze, der Birma-Katze und der Exotischen Kurzhaar beobachtet. Sie zeichnet sich durch ein starkes Schnarchen und Atemstillstand aus. Wenn dieser Zustand andauert, könnte er zum Tod führen.
Narkolepsie: Wenn eine narkoleptische Katze müde wird, fällt sie in einen Zustand der Bewusstlosigkeit. Diese Phase dauert normalerweise nicht lange an und wirkt sich nicht direkt auf die Gesundheit aus. Wenn dieses Problem jedoch dauerhaft auftritt, sollte man einen Tierarzt zurate ziehen.
Neben diesen Krankheiten kann eine Veränderung der Schlafgewohnheiten eurer Katze auch darauf hindeuten, dass es ihr nicht gut geht (entweder körperlich oder psychisch). Es ist also sehr wichtig, dass ihr sie zum Tierarzt bringt, um eine Lösung zu finden, damit euer Schatz wieder normal schlafen kann.