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Wildes Treiben: Bären sorgen für Aufregung

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Daniela

"Bärenalarm erneut in Oberbayern! Am Sonntag wurde in der südwestlichen Region von Traunstein ein Braunbär von einer Wildkamera erfasst", berichtete das Landesamt für Umwelt am Montag in Augsburg. Zusätzlich wird derzeit eine weitere Bärensichtung im oberbayerischen Landkreis überprüft.

Bereits im April berichtete die Behörde von Tatzenabdrücken eines Bären im Schnee. Danach wurden im oberbayerischen Kreis Rosenheim gerissene Schafe gefunden, die von einem Bären angegriffen worden waren. Nach den jüngsten Bärensichtungen empfahl das Landesamt den Tierhaltern in der Region, ihre Tiere nachts in den Stall zu bringen und Herdenschutzmaßnahmen zu ergreifen.

Ob es sich bei den Sichtungen um dasselbe Tier oder um unterschiedliche Bären handelt, ist bislang nicht bekannt.

"Die Bevölkerung vor Ort und Erholungssuchende werden gebeten, die Verhaltensregeln im Umgang mit Wildtieren zu beachten und bei Aktivitäten in der freien Natur aufmerksam und vorsichtig zu sein", hieß es weiter. Wichtig sei auch, bei Wanderungen keine Essensreste oder Müll in der Natur zurückzulassen.

Ob es sich bei den Sichtungen um dasselbe Tier oder um unterschiedliche Bären handelt, ist bislang nicht bekannt. Die Individualisierung anhand von Fotos oder Pfotenabdrücken ist laut Behörde nicht möglich.

Wie BILD Ende April berichtete, wurden neue Bärenspuren entdeckt. "Die Tatzen-Fährte lässt auf einen mittelgroßen Bären schließen. Ich schätze, er wiegt um die 200 Kilo und hat eine Größe von zwei Metern, wenn er ganz aufrecht steht", sagte Sepp Hoheneder, der Wildmeister von Niederaudorf-Ost im Landkreis Rosenheim. Damit soll der Bär größer sein als der Problembär Bruno. Der erfahrene Jäger warnt: "Wir sind nicht Schweden oder Russland, wo es genug Lebensraum für solche Bären gibt. Deswegen wird es immer mehr Konflikte zwischen Wildtieren und Bevölkerung geben."

Bären sind in Deutschland mittlerweile wieder heimisch geworden. Nachdem sie lange Zeit ausgerottet waren, gibt es seit den 1990er Jahren immer wieder Sichtungen in der Natur. Es handelt sich dabei meist um ausgewilderte Tiere oder aus dem Ausland eingewanderte Bären. Derzeit gibt es in Deutschland rund 150 bis 200 freilebende Bären. Die Tiere werden als potenziell gefährlich für den Menschen eingestuft und dürfen daher nicht bejagt werden. Der Schutz der Tiere und der Bevölkerung steht im Vordergrund.

In Bayern leben mittlerweile rund 20 Bären. Der Freistaat ist damit das Bundesland mit den meisten Bären in Deutschland. In den letzten Jahren gab es immer wieder Konflikte zwischen Bären und Menschen, insbesondere bei Rissen von Nutztieren wie Schafen oder Rindern. Um solche Vorfälle zu vermeiden, sind verschiedene Schutzmaßnahmen wie Elektrozäune, Herdenschutzhunde oder Nachtpferch für Weidetiere sinnvoll.

Diese Maßnahmen können jedoch nicht allein von den Landwirten getragen werden, sondern erfordern auch Unterstützung durch Politik und Gesellschaft. Hier sind Initiativen gefragt, die den Schutz von Nutztieren und Bären gleichermaßen berücksichtigen.

Um den Konflikt zwischen Bären und Menschen zu minimieren, hat das Bayerische Umweltministerium ein eigenes Wolfs- und Bärenmanagement-Team eingesetzt. Dieses soll unter anderem bei der Erstellung von Managementplänen für die Tiere helfen und die Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten und Gemeinden verbessern.

Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen und Schutzmaßnahmen dazu beitragen können, den Zusammenleben von Mensch und Bär in Bayern und anderen Regionen zu verbessern. Denn Bären sind wichtige Bestandteile der Ökosysteme und tragen zu einer gesunden Natur bei. Gleichzeitig ist es jedoch wichtig, die Sicherheit der Bevölkerung und ihrer Nutztiere zu gewährleisten. Nur so kann ein friedliches Miteinander gelingen.