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Viertes Wanderfalken-Küken schlüpft auf Nürnberger Kaiserburg

By
Daniela

Zu Ostern ist in der Nacht zum Karsamstag das vierte Wanderfalken-Küken im Horst der Nürnberger Kaiserburg geschlüpft, was für tierisches Familien-Glück sorgte. Wie auf der Webseite „Lebensraum Burg“ der Regierung von Mittelfranken und der Stadt Nürnberg zu lesen ist, waren beim ersten großen Familien-Frühstück alle vier Jungvögel kurz zu sehen. Dank einer Webcam können Vogelfans die Tiere in ihrem Nistplatz im Sinwellturm beobachten.

Das erste Küken schlüpfte am vergangenen Mittwoch. Das Wanderfalken-Weibchen hatte Ende Februar das erste Ei gelegt. Bei Wanderfalken wechseln sich das Weibchen und das Männchen, der sogenannte Terzel, mit dem Ausbrüten ab. Wie stark die Arbeitsteilung ist, variiert von Paar zu Paar, wie auf der Projekt-Webseite zu lesen ist. Der Falken-Papa auf der Kaiserburg hat sich jedoch an der „Care-Arbeit“ beteiligt und beim Brüten ausgeholfen. Am Mittwoch schlüpfte dann das erste Küken, und wenig später folgten Küken zwei und drei. Seit Samstagmorgen ist die Falken-Familie nun vollständig. Wie in den beiden vergangenen Jahren kümmern sich die beiden Eltern um vier Jungtiere.

Die schiefergrau und weiß gefiederten Vögel zogen 2013 auf dem rund 40 Meter hohen Sinwellturm auf der Kaiserburg ein. Eine Webcam im Inneren des Nistplatzes und eine zweite am Abfluggitter davor ermöglichen rund um die Uhr Einblicke in das Falken-Familienleben. Laut der Webseite haben seitdem 22 junge Wanderfalken die Burg verlassen.

Wanderfalken benötigen eine besondere Umgebung zum Brüten.

Im vergangenen Jahr verunglückte allerdings einer der vier Jungvögel tödlich, als er gegen die Glasscheibe des Zukunftsmuseums flog. Das Museum hat inzwischen Vogelschutzfolien an den Scheiben angebracht. Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass ein Wanderfalke in der Innenstadt von Nürnberg verunglückt ist. „Die Stadt Nürnberg setzt sich seit Jahren für den Schutz und die Erhaltung des Wanderfalken als heimische Tierart ein“, heißt es auf der Webseite. Das Projekt „Lebensraum Burg“ soll dazu beitragen, das Bewusstsein für diese bedrohte Tierart zu schärfen.

Wanderfalken sind eine bedrohte Art und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Sie sind auch in Deutschland selten anzutreffen. Wie auf der Webseite des Naturschutzbundes (NABU) zu lesen ist, sind sie „hochspezialisierte Jäger“. Die Falken ernähren sich hauptsächlich von anderen Vögeln, die sie in der Luft erbeuten. Mit einer Fluggeschwindigkeit von bis zu 400 Kilometern pro Stunde zählen sie zu den schnellsten Tieren der Welt.

Wanderfalken benötigen eine besondere Umgebung zum Brüten. Sie bevorzugen hohe Felswände, Kiesgruben oder eben auch Türme wie den Sinwellturm auf der Kaiserburg. Wie auf der Projekt-Webseite zu lesen ist, sind die Nistplätze von Wanderfalken sehr empfindlich gegen Störungen von außen. Das Projekt „Lebensraum Burg“ versucht daher, den Lebensraum für diese seltenen Tiere zu schützen und zu erhalten.

Das Falkenpaar auf der Kaiserburg hat nun vier hungrige Schnäbel zu stopfen. Wie die Webseite „Lebensraum Burg“ berichtet, benötigt ein Jungvogel in den ersten Wochen bis zu acht Mahlzeiten am Tag. Das bedeutet für die Eltern eine Menge Arbeit. Sie müssen in kurzer Zeit genug Beute für die ganze Familie erlegen. Wenn alles gut geht, werden die jungen Wanderfalken in ein paar Wochen flügge und das Nest verlassen.

Das Projekt „Lebensraum Burg“ hat in den letzten Jahren bereits viel für den Schutz der Wanderfalken getan. So wurden beispielsweise Nistkästen für die Tiere aufgestellt, um ihnen einen geeigneten Brutplatz zu bieten. Auch wurden die Mitarbeiter des Zukunftsmuseums sensibilisiert, um Unfälle mit den Vögeln zu vermeiden.

Insgesamt ist das Wanderfalkenprojekt auf der Kaiserburg ein voller Erfolg. Dank der Webcam können Vogelliebhaber aus aller Welt das Falkenleben hautnah miterleben. Die Bilder sind nicht nur schön anzusehen, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tiere. Denn je mehr Menschen sich für die bedrohten Vögel interessieren, desto mehr wird für ihren Schutz getan.