Tierquälerei hat in Deutschland leider immer noch Hochkonjunktur. So haben Zeugen am Grünen See in Ratingen beobachtet, wie drei Personen am Donnerstagabend ein Kaninchen aus einer Transportbox holten, auf die Wiese setzten und sich dann aus dem Staub machten. Glücklicherweise wurde eine Frau auf das arme Tier aufmerksam und rief den Kaninchenschutz e.V. zur Hilfe. Margit Rustemeyer-Weber (47) vom Verein eilte sofort zum Ort des Geschehens und rettete das Tier. Sie erklärte, dass ein Zwergwidder in freier Wildbahn keine Überlebenschance hätte, da er Feinden wie Mardern, Füchsen oder Raubvögeln schutzlos ausgeliefert wäre. Auch die tiefen Nachttemperaturen und die Tatsache, dass diese Tiere kein Winterfell haben, machen es ihnen schwer, in der Wildnis zu überleben. Margit Rustemeyer-Weber konnte das Kaninchen schließlich einfangen und brachte es in einer Transportbox ins Düsseldorfer Tierheim, wo es nun in der Quarantäne versorgt wird und später vermittelt werden soll.
Wie konnte es soweit kommen, dass Menschen Tiere einfach aussetzen und somit ihrem sicheren Tod überlassen? Ein Grund dafür könnte die Corona-Pandemie sein, die dazu geführt hat, dass viele Menschen sich in der Isolation ein Tier angeschafft haben, um sich Gesellschaft zu leisten. Doch oft haben sie sich nicht ausreichend Gedanken darüber gemacht, welche Verantwortung damit einhergeht. Jetzt, wo die Pandemie langsam abebbt und die Menschen wieder mehr Freiheiten haben, stellen sie plötzlich fest, dass sie doch keine Zeit oder Lust haben, sich um das Tier zu kümmern. Auch die steigenden Tierarztkosten könnten eine Rolle spielen und dazu führen, dass Menschen ihr Tier einfach aussetzen, anstatt es medizinisch versorgen zu lassen.
Doch wie kann man als Zeuge einer solchen Tat richtig reagieren? Die Polizei rät dazu, sich die Täter gut einzuprägen oder Fotos zu machen und gegebenenfalls das Kennzeichen des Autos zu merken. Eine direkte Konfrontation wird dagegen nicht empfohlen, da dies je nach Situation gefährlich werden könnte. Besonders Jugendliche sollten nicht auf eine solche Tat angesprochen werden, da sie sich schnell bedroht fühlen könnten.
Leider sind Fälle von Tierquälerei in Deutschland keine Seltenheit. Oft werden Tiere einfach ausgesetzt oder misshandelt, ohne dass es jemand bemerkt oder einschreitet. Doch es gibt auch Menschen wie Margit Rustemeyer-Weber und den Kaninchenschutz e.V., die sich mit viel Engagement und Herzblut dafür einsetzen, dass Tieren geholfen wird. Dabei ist es besonders wichtig, dass Tierschutzorganisationen wie der Kaninchenschutz e.V. unterstützt werden, damit sie ihre Arbeit fortsetzen und noch mehr Tieren in Not helfen können.
In diesem Zusammenhang sollten Tierhalter sich bewusst machen, welche Verantwortung sie übernehmen, wenn sie sich ein Tier anschaffen. Ein Tier ist kein Spielzeug oder Modeaccessoire, das man einfach wieder weglegen kann, wenn man keine Lust mehr darauf hat. Es braucht Liebe, Zuwendung und eine artgerechte Haltung, um ein glückliches und gesundes Leben zu führen. Wer sich ein Tier anschafft, muss sich darüber im Klaren sein, dass es ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Emotionen ist. Es braucht genügend Platz, Bewegung, gesundes Futter und medizinische Versorgung. Wer dazu nicht bereit ist, sollte lieber auf ein Haustier verzichten und sich stattdessen anderweitig engagieren.
Auch die Politik ist gefragt, um Tierquälerei zu bekämpfen. Es braucht schärfere Gesetze und effektive Kontrollen, um Tiere besser zu schützen. Tierhalter, die ihre Tiere misshandeln oder vernachlässigen, müssen mit empfindlichen Strafen rechnen. Auch sollten Tierheime und Tierschutzorganisationen besser unterstützt werden, um Tieren in Not helfen zu können.
Insgesamt zeigt der Fall des ausgesetzten Kaninchens am Grünen See in Ratingen, wie wichtig es ist, dass Tierschutzorganisationen und engagierte Menschen wie Margit Rustemeyer-Weber für Tiere eintreten und ihnen helfen. Doch auch jeder Einzelne kann dazu beitragen, dass Tiere besser geschützt werden, indem er sich bewusst für ein verantwortungsvolles und tiergerechtes Verhalten einsetzt.
Letztendlich geht es darum, Tiere als eigenständige Lebewesen zu respektieren und ihnen ein Leben in Würde und Freiheit zu ermöglichen. Tiere sind keine Objekte oder Wegwerfartikel, sondern haben ein Recht auf ein glückliches und gesundes Leben. Es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, dass dieses Recht auch in Zukunft gewahrt bleibt.