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Rückkehr des Fischadlers nach 110 Jahren

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Daniela

Nach einer Abwesenheit von 110 Jahren kehrt der Fischadler zurück nach Baden-Württemberg und das mit einer wahren Sensation. Im Horst am Oberrhein wurden drei Vogeleier mit rötlich-braunen Flecken gesichtet, was auf eine erfolgreiche Brutzeit hoffen lässt. Daniel Schmidt-Rothmund, Leiter des Nabu-Vogelschutzzentrums im Mössingen, hat 33 Jahre auf diesen Tag hingearbeitet. Als er die Eier sah, musste er vor Freude weinen. Wenn alles gut geht, schlüpfen die Jungen Ende Mai.

Das erste Ei wurde am 15. April im Nest entdeckt. Das Männchen ist neun Jahre alt und stammt aus Sachsen-Anhalt, was seine Fußringe verraten. Das Weibchen ist ebenfalls beringt, aber seine Herkunft bleibt bisher unbekannt. Für das Fischadler-Paar ist dies bereits das dritte Brutjahr. "Jetzt müssen Vogelfans kräftig Daumen drücken, damit nach 38 Tagen Ende Mai die drei Küken schlüpfen", sagt Schmidt-Rothmund.

Wenn alles gut geht, schlüpfen die Jungen Ende Mai.

Allerdings gibt es auch nach dem Schlupf Grund zur Vorsicht. "Am ersten Brutplatz im Elsass wurden gleich beide Bruten komplett von einem Habicht oder Uhu geräubert." Das Fischadler-Paar sollte also auch danach wachsam bleiben. Die Fischadler-Unterstützer hoffen nun auf ein Happy End im Landkreis Rastatt.

Fischadler sind eine bedrohte Art und wurden im 19. Jahrhundert durch menschliche Eingriffe fast ausgerottet. Der Rückgang von Feuchtgebieten und Flüssen führte zu einem dramatischen Rückgang des Fischadlerbestandes. In Baden-Württemberg gab es seit 1913 keinen erfolgreichen Brutnachweis mehr. Umso erfreulicher ist es, dass sich das Fischadler-Paar nun im Landkreis Rastatt angesiedelt hat.

Das Fischadler-Projekt ist ein wichtiger Bestandteil des Naturschutzes im Landkreis Rastatt. Die Fischadler sind auf eine intakte Flusslandschaft angewiesen und können somit als Indikator für die Gesundheit eines Flusssystems dienen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Schutz von bedrohten Arten und der Schutz von Feuchtgebieten und Flüssen.

Insgesamt ist die Rückkehr des Fischadlers ein Grund zur Freude und zeigt, dass Naturschutzprojekte und die Bemühungen um den Erhalt von bedrohten Arten erfolgreich sein können. Es ist jedoch auch wichtig, den Schutz von Feuchtgebieten und Flüssen weiterhin zu fördern, um die Rückkehr von bedrohten Arten wie dem Fischadler langfristig zu gewährleisten.