Tierschutz

Privatiers setzen auf Naturschutz in Afrika.

By
Daniela

Sie haben Vermögen im privaten Sektor verdient. Jetzt investieren private Philanthropen große Summen in den Naturschutz in Afrika. Der südafrikanische Eigentümer des weltweit größten Nashornzuchtprojekts, John Hume, plant, seine Ranch 'Platinum Rhino' mit fast 2.000 Breitmaulnashörnern in Südafrika zu übergeben. Der Startpreis für die bis zum 1. Mai laufende Auktion beträgt 10 Millionen US-Dollar.

Private Investoren sind zu einer wichtigen Finanzierungsquelle für viele Tier- und Umweltprojekte geworden, sagt Richard Vigne, CEO der Schule für Wildtierkonservierung an der African Leadership University in Nairobi. Die Covid-19-Pandemie hat die Abhängigkeit zwischen Mensch, Natur und Klima deutlich gemacht, was zu einem deutlichen Anstieg der Investitionen privater Philanthropen, einschließlich Deutscher, geführt hat.

Das Schicksal des Nashorns, dessen Wilderei durch den illegalen Handel mit Nashornhörnern vorangetrieben wird, hat das Interesse privater Philanthropen auf sich gezogen. In Südafrika soll Humes Zuchtprojekt die Art durch Zucht und Schutz erhalten. Dieses Vorhaben hat jedoch seine Kritiker. Während einige glauben, dass die Nashornzucht dazu beitragen kann, die Art zu erhalten, argumentieren andere, dass sie den Handel mit Nashornhörnern legitimiert und die Wilderei fördert.

Neben Humes Zuchtprojekt finanzieren private Philanthropen verschiedene Naturschutzmaßnahmen in Afrika. Sabine Plattner, die Frau von Hasso Plattner, einem Mitbegründer des Software-Giganten SAP, setzt sich seit Jahren für den Schutz der Regenwälder in der Republik Kongo ein. Es geht unter anderem um den Schutz der stark gefährdeten Berggorillas im Odzala-Kokoua-Nationalpark. Hier will die von Plattner finanzierte Congo Conservation Company den Ökotourismus ankurbeln. Die von Plattner gegründete Wohltätigkeitsorganisation African Charities fördert zudem das Dzanga-Sangha-Reservat in der Zentralafrikanischen Republik.

Auch das Schicksal des Breitmaulnashorns hat das Interesse der Philanthropen geweckt. In Kenia hat der ehemalige CEO von Puma und derzeitige CEO der amerikanischen Motorradmarke Harley-Davidson, Jochen Zeitz, Millionen in sein klimaneutrales Öko-Luxusresort Segera investiert, einem 50 Hektar großen Naturschutzgebiet im Herzen des kenianischen Safari-Gebiets Laikipia. Segera ist Sitz der von Zeitz gegründeten Zeitz-Stiftung, die Naturschutzprojekte fördert. Zeitz hat auch "The Long Run" initiiert, einen Zusammenschluss von Dutzenden von Resorts, die sich Nachhaltigkeit und Naturschutz verpflichtet haben.

Auch das Schicksal des Breitmaulnashorns hat das Interesse der Philanthropen geweckt.

Nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt man, dass die globale Finanzierungslücke im Bereich der biologischen Vielfalt bis 2030 auf 598 Milliarden bis 824 Milliarden US-Dollar pro Jahr ansteigen wird. Viele afrikanische Regierungen betrachten ihre Naturschutzgebiete jedoch nicht als wirtschaftlich rentabel und investieren daher zu wenig in den Natur- und Tierschutz, sagt Richard Vigne von der African Leadership University.

Naturschutzorganisationen und Regierungen allein können diese Lücke nicht schließen, sagt Philipp Göltenboth, Afrika-Direktor der Umweltstiftung WWF Deutschland. "Prinzipiell ist es großartig, dass Privatiers Geld in den Naturschutz investieren", sagt er. "Es ist gut, dass Unterstützung aus verschiedenen Sektoren kommt." Das könne unter anderem zu erfolgreichen öffentlich-privaten Partnerschaften führen. Nur so könne man hoffen, eines Tages die massive Finanzlücke für Biodiversität zu schließen, so Göltenboth.

Eine solche Partnerschaft ist auch das Ziel von Nashornzüchter John Hume. Seine Auktion soll dazu beitragen, dass sein Nashornprojekt in private Hände gelangt, damit der Naturschutz fortgesetzt werden kann. "Wenn ich mir ansehe, was ich in den letzten 30 Jahren getan habe, um Nashörner zu retten, dann frage ich mich, ob ich damit Erfolg hatte", sagte Hume gegenüber dem Nachrichtensender CNN. "Ich denke, es wäre eine gute Idee, wenn ich es jemandem überlassen würde, der dasselbe Ziel hat wie ich."

Die Bemühungen von privaten Philanthropen wie Hume, Zeitz und Plattner sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die biologische Vielfalt in Afrika zu schützen und zu bewahren. Aber um die Nachhaltigkeit der Naturschutzprojekte zu gewährleisten, muss eine Zusammenarbeit mit Regierungen und lokalen Gemeinschaften stattfinden. Es ist auch wichtig, den illegalen Handel mit Wildtieren und Pflanzen zu bekämpfen, der die Bedrohung für die Artenvielfalt in Afrika darstellt.

Afrika ist bekannt für seine reiche Tierwelt und seinen natürlichen Reichtum. Der Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt ist jedoch eine Herausforderung für die Regierungen und die Bevölkerung des Kontinents. Der Beitrag privater Philanthropen zum Naturschutz in Afrika ist ein wichtiger Schritt, um die Finanzierungslücke im Bereich der biologischen Vielfalt zu schließen und die Bedrohung für die Artenvielfalt zu verringern. Aber es bedarf weiterer Anstrengungen und Zusammenarbeit, um die Zukunft Afrikas als ein Ort der biologischen Vielfalt zu sichern.