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Kaninchenleid: Hilferuf des Tierheims

By
Daniela

Eng zusammengepfercht warten diese Kaninchen auf ihre Rettung. Die kleinen Geschöpfe sind dicht gedrängt, liegen übereinander und kämpfen mit der Hitze. Zwischen ihnen befinden sich trächtige Häsinnen und Muttertiere mit ihrem wenige Tage alten Nachwuchs.

Unglaublich: Ihr herzloser Besitzer hat vor Kurzem die zwölf Tiere in einer Plastikkiste und einer Tasche auf einem Spielplatz im Stadtteil Ricklingen ausgesetzt! Eine aufmerksame Passantin entdeckte die Weibchen rechtzeitig, bevor der Behälter zur Todesfalle wurde. Die Retterin brachte die Fellknäuel zum örtlichen Tierheim. "Weitere Jungtiere waren wild aufgeteilt, ein erst drei Wochen altes Geschwisterpaar wurde getrennt. All das lässt den Anschein erwecken, dass sie gedankenlos eingepackt wurden", berichtet Anke Forentheil, eine Mitarbeiterin des Tierheims.

Zwei Kaninchenbabys haben den Stress nicht überlebt. Vor allem Kleintiere wie Kaninchen werden von Haltern bedenkenlos ihrem Schicksal überlassen, wenn plötzlich Geld, Platz oder Zeit für die Pflege fehlen.

Eine aufmerksame Passantin entdeckte die Weibchen rechtzeitig, bevor der Behälter zur Todesfalle wurde.

Die erschütternde Bilanz: Seit Beginn des Jahres hat das Tierheim Hannover bis einschließlich Mai insgesamt 881 Haustiere aufgenommen, darunter 133 Hunde, 279 Katzen und 469 Kleintiere.

Bei den Kleintieren ist der Zuwachs laut Angaben des Tierheims um etwa 20 Prozent gestiegen! Im gleichen Zeitraum haben 68 Hunde, 148 Katzen und 305 Kleintiere ein neues Zuhause gefunden.

Eine mögliche Ursache für die Abgabe oder Aussetzung von Tieren sind die drastisch gestiegenen Gebühren für Tierarztbehandlungen im November 2022. Standarduntersuchungen für Hunde und Katzen kosten seitdem 23,62 Euro - zuvor beliefen sich die Kosten für eine Katzenbehandlung auf 8,98 Euro (plus 163 Prozent) und für Hunde auf 13,47 Euro (plus 75 Prozent).

Aber auch ein knapper Geldbeutel oder andere Motive rechtfertigen für Anke Forentheil, Mitarbeiterin des Tierheims, nicht, seine ehemaligen Lieblinge wie lästige Gegenstände einfach zu entsorgen: "Warum lässt man es wieder so weit kommen und holt sich nicht rechtzeitig Hilfe? Wir stehen immer mit Rat und Tat zur Seite, man muss nur über seinen Schatten springen."

Um die Betreuung der Tiere sicherzustellen, ist das gemeinnützige Tierheim jedoch auch auf Spenden angewiesen.

Die Geschichte dieser ausgesetzten Kaninchen ist nur ein Beispiel für das traurige Schicksal vieler Haustiere. Tausende von Tieren landen jedes Jahr in Tierheimen oder werden auf den Straßen zurückgelassen. Die Gründe dafür können vielfältig sein, von finanziellen Schwierigkeiten über Umzüge bis hin zu einer Überforderung der Besitzer. Die Verantwortung für ein Haustier sollte jedoch immer gut überlegt sein und erfordert ein hohes Maß an Engagement und Pflege.

Tierheime spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme und Versorgung von misshandelten, vernachlässigten oder ausgesetzten Tieren. Sie bieten ihnen einen vorübergehenden Unterschlupf, medizinische Versorgung und die Möglichkeit, ein liebevolles Zuhause zu finden. Allerdings sind die Ressourcen der Tierheime oft begrenzt, und sie sind auf die Unterstützung der Gemeinschaft angewiesen, sei es durch Spenden, ehrenamtliche Arbeit oder die Adoption von Tieren.

Wenn Sie daran interessiert sind, ein Haustier aufzunehmen, sollten Sie in Betracht ziehen, ein Tierheim zu besuchen. Dort können Sie Tiere kennenlernen, mit ihnen interagieren und herausfinden, welches am besten zu Ihrem Lebensstil passt. Die Adoption eines Tierheimtiers ist nicht nur eine bereichernde Erfahrung für den neuen Besitzer, sondern auch eine lebensverändernde Chance für das gerettete Tier.