
Bidingen. Ein Rettungshubschrauber war am späten Freitagabend in einen Vorfall mit einer Taube verwickelt, der zu einer Notlandung in Bidingen im Landkreis Ostallgäu führte. Ein Polizeisprecher gab am Samstagmorgen bekannt, dass der Vogel die Cockpit-Scheibe des Helikopters durchschlagen hatte, was den Piloten dazu zwang, eine Notlandung durchzuführen. Obwohl die Maschine sicher gelandet werden konnte, überlebte die Taube den Zusammenprall nicht.
Der Rettungshubschrauber war auf dem Rückweg von einer Klinik in Augsburg zu seinem Standort in Reutte in Österreich, nachdem er einen Patiententransport durchgeführt hatte. Laut Angaben befanden sich vier Besatzungsmitglieder an Bord. Nach dem Vorfall musste der Hubschrauber zur Reparatur gebracht werden. Die Besatzungsmitglieder traten daraufhin ihre Rückreise im Taxi an.
Dieser Vorfall zeigt, wie gefährlich Vogelschläge für Flugzeuge und Hubschrauber sein können. Laut einem Bericht des Bundesamts für Flugsicherung wurden in Deutschland allein im Jahr 2020 mehr als 1.400 Vorfälle von Vogelschlägen an Flugzeugen gemeldet. In einigen Fällen führten solche Kollisionen zu schwerwiegenden Schäden an den Flugzeugen und sogar zu Unfällen.
Flugzeuge und Hubschrauber sind während des Fluges besonders anfällig für Vogelschläge, da Vögel häufig in niedriger Höhe fliegen und sich in der Nähe von Flughäfen und anderen Luftfahrtinfrastrukturen aufhalten. Um die Sicherheit der Flugzeuge zu gewährleisten, ergreifen Flughäfen und Luftfahrtunternehmen verschiedene Maßnahmen wie zum Beispiel Vogelabschreckungsmaßnahmen oder die Platzierung von Radar- und Frühwarnsystemen. Dennoch bleibt das Risiko von Vogelschlägen bestehen.
In diesem Zusammenhang betonte ein Vertreter des Deutschen Fluglärmdienstes, dass Vogelschläge ein ernstes Problem für die Luftfahrt darstellen. Er erklärte: "Vogelschläge können dazu führen, dass Flugzeuge schwer beschädigt werden oder sogar abstürzen. Es ist wichtig, dass Flughäfen und Luftfahrtunternehmen Maßnahmen ergreifen, um die Risiken von Vogelschlägen zu minimieren."
Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat ebenfalls Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Luftfahrt zu gewährleisten. Die Agentur hat ein spezielles Überwachungsprogramm für Vogelschläge ins Leben gerufen und arbeitet eng mit den Luftfahrtbehörden der Mitgliedsstaaten zusammen, um die Risiken von Vogelschlägen zu minimieren.
In Deutschland gibt es verschiedene Initiativen, die sich mit dem Thema Vogelschlag befassen. Dazu gehört beispielsweise das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das gemeinsam mit anderen Forschungseinrichtungen an der Entwicklung von Vogelradarsystemen arbeitet. Diese Systeme sollen dazu beitragen, Vögel frühzeitig zu erkennen und den Flugverkehr entsprechend zu steuern.
Ein weiteres Beispiel ist die Vogelwarte Sempach in der Schweiz, die sich mit der Erforschung von Vogelzug und Vogelkollisionen befasst. Die Forscherinnen und Forscher der Vogelwarte sammeln Daten über Vogelbewegungen und analysieren diese, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie man Vogelschläge vermeiden kann.