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Gepanschter Honig bedroht Imker in Südwestdeutschland

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Daniela

Imker im Südwesten Deutschlands warnen vor gepanschtem Importhonig, der ihre Existenz bedroht. Laut einem Bericht der Europäischen Kommission sind 46 Prozent des in die EU importierten Honigs verdächtig, mit Zuckersirup verunreinigt zu sein. Dies erhöht das Volumen des Honigs und spart Produktionskosten, wodurch der Importhonig günstiger verkauft werden kann als der heimische, der unter regulären Bedingungen hergestellt wurde. Thomas Hock, Vorsitzender des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz, betont, dass diese unlauteren Praktiken die regionale Imkerkultur bedrohen und ein auskömmliches Wirtschaften in der Imkerei unmöglich machen.

Imkerverbände in Saarland berichten, dass eine kostendeckende Arbeit der Imker kaum noch möglich sei, auch wegen der steigenden Preise bei Futter und Holz. Untersuchungen des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung ergaben, dass fast 74 Prozent des aus China und 93 Prozent des aus der Türkei importierten Honigs als verdächtig eingestuft wurden und nicht der EU-Honigrichtlinie entsprechen. Diese besagt, dass dem Honig weder Zucker, Zuckersirup noch andere Stoffe wie Pollen zugesetzt werden dürfen. Honig, der aus Großbritannien importiert wird, steht immer unter Verdacht, da er in anderen Ländern produziert und im Vereinigten Königreich vor seiner Wiederausfuhr EU weiter gemischt wird.

Michael Simon, ein Imker aus Saar, kennt das Problem um den Importhonig. Er sieht jedoch auch die regionalen Imker in der Verantwortung und betont, dass viele Imker den Honig noch nach der altmodischen Methode herstellen. Würden sie auf modernere Methoden umstellen, hätte Deutschland mehr Honig und man müsste weniger importieren. Ein wichtiger Faktor für die Honigproduktion ist laut Simon die richtige Wärmedämmung. Viele Imker berücksichtigen diese nicht und wenn die Bienen Energie sparen können, brauchen sie weniger Futter und gehen auch nicht so schnell an den Honig.

Michael Simon, ein Imker aus Saar, kennt das Problem um den Importhonig.

Die Imker des Saarlandes und Rheinland-Pfalz sind nicht die einzigen, die sich um ihre Existenz sorgen. Auch in anderen Regionen Deutschlands gibt es ähnliche Sorgen und Proteste. Beispielsweise im nördlichen Bundesland Schleswig-Holstein, wo sich Imker für eine Honig-Kennzeichnungspflicht einsetzen, damit Verbraucher erkennen können, ob es sich um heimischen oder importierten Honig handelt. Der Bundesverband Deutscher Imker (BDI) fordert zudem eine bessere Kontrolle der Einfuhr von Honig und eine stärkere Überwachung der Honigqualität.

Insgesamt ist das Problem des gepanschten Importhonigs ein globales Problem, das die Imkerei weltweit bedroht. Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen, dass Honig manipuliert wird, darunter auch der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Um die Qualität des Honigs zu verbessern und die Existenz der Imker zu sichern, sind daher globale Maßnahmen erforderlich. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Einführung von internationalen Standards und Kontrollmechanismen für die Honigproduktion und -einfuhr. Darüber hinaus sollten die Imker weltweit unterstützt werden, um ihre Produktionsmethoden zu verbessern und den Honig nachhaltiger und transparenter zu produzieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Sensibilisierung der Verbraucher für das Thema. Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass der Honig, den sie kaufen, möglicherweise manipuliert wurde und dass dies negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Imkerei hat. Durch gezielte Informationskampagnen und die Bereitstellung von transparenten Informationen über die Herkunft und Qualität des Honigs können Verbraucher dazu beitragen, den Druck auf die Honigindustrie zu erhöhen und die Existenz der Imker zu sichern.