
Im Heimatnaturgarten Weißenfels im Burgenlandkreis sind drei Stinktiere aus ihrem Gehege entlaufen. Die Tierparkleiterin Ute Radestock bestätigt gegenüber BILD, dass die Tiere in der Nacht zum Montag durch ein winziges Loch im Zaun ihres Geheges entkommen sind. Eine erste Suche auf dem Gelände des Tierparks war bisher erfolglos. Allerdings wurde eines der Stinktiere von einer Wildkamera aufgezeichnet, weshalb man davon ausgeht, dass sich die Tiere noch immer auf dem Zoo-Areal befinden.
Die Stinktiere wurden nach drei bekannten Parfüms benannt: Bruno, Hugo und Chanel. Laut Ute Radestock können die Tiere problemlos in der freien Natur überleben, da sie sich an kühle Temperaturen anpassen können und bei der Nahrung nicht sehr wählerisch sind. "Stinktiere sind sehr scheue Tiere und normalerweise nicht angriffslustig", erklärt Radestock. "Wenn sie sich jedoch bedroht fühlen, sondern sie ein sehr unangenehm riechendes Sekret ab, das schwer auszuhalten ist."
Wer die Stinktiere sieht, sollte sie nicht anfassen oder bedrängen, sondern die Feuerwehr oder Polizei verständigen. Die Tiere könnten durchaus in der Nähe von Wohnhäusern auftauchen, da sie auf der Suche nach Nahrung sind. Die Tierparkleitung bittet daher die Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche nach den Tieren. "Wenn jemand eines der Stinktiere sieht, bitten wir ihn, uns umgehend zu informieren. Wir werden dann schnellstmöglich vor Ort sein und versuchen, die Tiere wieder einzufangen", so Radestock.
Stinktiere gehören zur Familie der Marder und sind vor allem für ihren unangenehmen Geruch bekannt. Sie sind in Nordamerika heimisch und wurden auch in Europa eingeführt. In Deutschland leben sie jedoch nur in Tierparks und Zoos. Stinktiere können bis zu 50 cm groß werden und bis zu 4 kg wiegen. Sie haben ein schwarz-weißes Fell und eine buschige Schwanzspitze. Ihr charakteristischer Geruch wird durch eine Flüssigkeit produziert, die von Drüsen am After abgesondert wird. Das Sekret enthält Schwefelverbindungen, die einen unangenehmen Geruch verursachen und bis zu mehrere Wochen lang anhalten können.
In den USA haben Stinktiere den Ruf, sich in Wohnhäusern einzunisten und dort für erhebliche Geruchsbelästigung zu sorgen. In freier Wildbahn leben sie hingegen vor allem in Wäldern und Graslandschaften. Sie ernähren sich von Insekten, kleinen Säugetieren und pflanzlicher Nahrung. Stinktiere sind nachtaktive Tiere und verbringen den Tag meist in ihrem Bau oder in einem Versteck.
Die Entweichung der Stinktiere aus dem Heimatnaturgarten Weißenfels ist ein ungewöhnlicher Vorfall. Normalerweise sind Tierparks und Zoos sehr darauf bedacht, dass ihre Tiere nicht ausbrechen können. Wie die Tiere das winzige Loch im Zaun gefunden haben und ob es möglicherweise auf Schwachstellen im Gehege hinweist, ist bisher unklar. Die Tierparkleitung hat jedoch angekündigt, den Vorfall genau zu untersuchen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.
Der Heimatnaturgarten Weißenfels ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Region und bietet auf einer Fläche von rund 40 Hektar zahlreiche Tierarten und Pflanzen. Der Tierpark ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert und bietet den Besuchern einen Einblick in die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Besonders bei Familien mit Kindern ist der Heimatnaturgarten sehr beliebt, da es hier viel zu entdecken und zu erleben gibt.
Für die Tierparkleitung ist die Entweichung der Stinktiere natürlich eine große Herausforderung, da die Tiere in der freien Wildbahn nur schwer einzufangen sind. Dennoch gibt es einige Maßnahmen, die dabei helfen können, die Tiere wieder einzufangen. So können zum Beispiel Lebendfallen oder Futterstellen aufgestellt werden, um die Tiere anzulocken. Auch der Einsatz von Hunden ist möglich, da diese den Geruch der Stinktiere aufspüren können.
Die Suche nach den drei Ausreißern ist also noch lange nicht vorbei. Die Tierparkleitung bittet daher weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe und bittet alle, die eines der Stinktiere sehen, umgehend die Feuerwehr oder Polizei zu verständigen. Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass selbst in einem Tierpark unvorhergesehene Ereignisse eintreten können und dass es wichtig ist, auf solche Situationen vorbereitet zu sein.