Tierschutz

Die Luchse sind zurück: Erfolgreicher Naturschutz im Harz

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Daniela

Die Nationalparkverwaltung Harz gab bekannt, dass sich die Luchspopulation im Harz immer weiter ausbreitet. Ole Anders, der beim Nationalpark für die Luchse zuständig ist, erklärte, dass die Tiere mittlerweile in einem Gebiet von etwa 900 Quadratkilometern heimisch sind und es derzeit keine unmittelbare Gefahr für Menschen oder deren Nutztiere gibt.

Zwischen 2000 und 2006 wurde die Harzer Luchspopulation in der Nähe der niedersächsischen Bergstadt Sankt Andreasberg im Landkreis Goslar aufgebaut. Die Tiere stammten aus Gehegezuchten und es gibt mittlerweile auch in der freien Wildbahn Nachwuchs. Über 100 Tiere gehören mittlerweile zur Population und sie erstreckt sich bis in den Solling und die Nachbarbundesländer Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Im Vergleich zum Wolf ist der Luchs für Menschen und Nutztiere weniger gefährlich, so Luchsfachmann Anders. Im Jahr 2017 wurden 3.900 Euro ausgezahlt, um Luchstierrisse zu kompensieren, was die höchste Summe war. Seitdem sind die Auszahlungen stetig gesunken, der Durchschnitt liegt derzeit bei etwa 1.438 Euro. Trotz des wachsenden Vorkommensgebiets gibt es laut Anders keinen zunehmenden Trend bei Nutztierrissen. Der Riss eines Schafes in Altenau im Landkreis Goslar Anfang März sorgte jedoch für Aufsehen.

Die Nationalparkverwaltung Harz gab bekannt, dass sich die Luchspopulation im Harz immer weiter ausbreitet.

Um sich vor Luchsen zu schützen, könnten Menschen wie bei Wölfen Zäune nutzen. Allerdings können Luchse höher springen als Wölfe, was eine Herausforderung darstellt. "Das Zusammenleben mit großen Wildtieren, egal welcher Art, erfordert in jedem Fall Akzeptanz durch den wirtschaftenden Menschen", betonte Anders.

Es gibt auch Bedenken, dass der wachsende Bestand der Luchse im Harz zu einem Überangebot führen könnte und die Tiere somit in Konkurrenz zueinander treten würden, was zu einem Rückgang der Population führen könnte. Ole Anders betonte jedoch, dass dies unwahrscheinlich sei, da Luchse sehr territorial sind und es daher kaum zu Konflikten untereinander kommt.

Die Zunahme der Luchspopulation im Harz ist ein Erfolg für den Naturschutz, der in den letzten Jahren verstärkt auf den Schutz von Wildtieren und ihren Lebensräumen fokussiert hat. Dadurch kehren immer mehr Tiere in ihre ursprünglichen Lebensräume zurück. Der Luchs, der in Deutschland fast ausgestorben war, erobert nun wieder seine früheren Lebensräume zurück. Dies zeigt, dass Naturschutzmaßnahmen wie die Schaffung von Schutzgebieten und die Eindämmung von Wilderei und Störungen durch menschliche Aktivitäten erfolgreich sein können.

Der Luchs ist ein wichtiger Teil des Ökosystems im Harz.