Süße Schnauze auf der Jagd nach widerlichen Kreaturen! Die vierjährige Labrador-Dame Emma ist der einzige Bettwanzen-Suchhund im Saarland.
Sobald sich die Tür eines Hotelzimmers öffnet, stürmt die Hündin schnurstracks in den Raum. Sie schnüffelt hier und dort, auf der Suche nach den Verstecken dieser widerwärtigen Krabbeltiere. Sobald sie die Bettwanzen entdeckt hat, legt sie sich auf den Boden und erwartet freudig Lob und Leckerlis von ihren Besitzern, Ute und Rolf Peifer, die eine Schädlingsbekämpfungsfirma betreiben.
Rolf Peifer berichtet: "Als ich erfuhr, dass Hunde als Bettwanzen-Suchhunde ausgebildet werden können und wir uns einen solchen anschaffen wollten, war für uns klar, dass wir Emma dafür anmelden mussten." Die Ausbildung dauerte ein ganzes Jahr. Dreimal pro Woche übten sie, die Insekten aufzuspüren. Das Tückische an Bettwanzen ist ihre Fähigkeit, sich in den kleinsten Ritzen zu verstecken. Rolf Peifer erklärt: "Tagsüber verschwinden sie in Steckdosen, Lampen oder sogar hinter Fußbodenleisten."
Nachts kommen die Wanzen hervor, um den Menschen zu stechen und Blut zu saugen. Ute Peifer erklärt: "Und innerhalb von nur fünf bis zehn Minuten sind sie schon wieder verschwunden." Zurück bleibt ein unangenehmes Jucken, ähnlich dem eines Mückenstichs.
Die Peifers werden oft von Hoteliers, aber auch von Privatpersonen gerufen. Ute Peifer erläutert: "Das Problem besteht darin, dass sich Bettwanzen sehr schnell im Haus ausbreiten können." Für Hotelbetreiber ist dies natürlich äußerst fatal. Wann wird ein Mensch eingesetzt und wann kommt der Hund zum Einsatz? Ute Peifer sagt: "Wenn wir die Bettwanzen nicht sehen können, aber der Verdacht weiterhin besteht, schicken wir Emma in den Raum." Sobald die Insekten vorhanden sind, kann die Hündin ihren Duft wahrnehmen.
Für das spätere Training steckt Rolf Peifer einige Bettwanzen in ein Röhrchen, das an beiden Enden mit Gittern verschlossen ist. "Der Rest der Bettwanzen im Raum wird chemisch bekämpft - oder wir erhitzen den Raum auf etwa 70 Grad Celsius", berichtet er. "Auf diese Weise werden sie ebenfalls abgetötet."
Trotz ihrer Ausbildung muss Emma zweimal pro Woche in einer stillgelegten Pension trainieren. Dort versteckt Rolf Peifer mehrere Mini-Röhren mit Bettwanzen in den Zimmern, und Emma macht sich daran, sie aufzuspüren. Für einen durchschnittlich großen Raum benötigt die Labrador-Dame maximal fünf Minuten. Pro Tag kann Emma etwa eine Stunde lang suchen, benötigt jedoch zwischendurch Pausen.
Wie weit verbreitet sind Bettwanzen eigentlich? "Ihre Verbreitung nimmt wieder zu", sagen die Schädlingsbekämpfer. "Mit dem Ende der Corona-Pandemie wird wieder mehr gereist, und dadurch verteilen sich die Insekten vermehrt in der Welt der Hotelgäste." Die Bettwanzen verstecken sich beispielsweise in der Kleidung von Touristen und werden so unwissentlich nach Hause gebracht.
Bettwanzen sind lästige Parasiten, die sich von Blut ernähren und in vielen Teilen der Welt vorkommen. Sie sind äußerst widerstandsfähig und können monatelang ohne Nahrung auskommen. Bettwanzenstiche können starken Juckreiz, Hautreizungen und sogar allergische Reaktionen verursachen. Ihre winzige Größe und ihre Fähigkeit, sich in den kleinsten Ritzen zu verstecken, machen sie schwer zu entdecken und zu bekämpfen.
Der Einsatz von Bettwanzen-Suchhunden wie Emma hat sich als effektive Methode zur Bekämpfung dieser Plage erwiesen. Hunde haben einen außergewöhnlich ausgeprägten Geruchssinn und können den charakteristischen Duft von Bettwanzen wahrnehmen, selbst wenn diese sich in schwer zugänglichen Bereichen verstecken. Durch das Training können die Hunde lernen, diesen spezifischen Geruch zu identifizieren und anzuzeigen.
Die Zunahme der Bettwanzenverbreitung in den letzten Jahren wird auf verschiedene Faktoren zurückgeführt, darunter zunehmendes Reisen, der Handel mit gebrauchter Kleidung und Möbeln sowie die Resistenz der Wanzen gegenüber bestimmten Insektiziden. Das Auftreten von Bettwanzen in Hotels und privaten Haushalten kann zu erheblichen Belästigungen führen und erfordert eine schnelle Reaktion.
Die Arbeit von Emma und anderen Bettwanzen-Suchhunden ist daher von unschätzbarem Wert. Ihre Fähigkeit, Bettwanzen frühzeitig zu erkennen und die betroffenen Bereiche gezielt zu behandeln, ermöglicht eine effiziente Schädlingsbekämpfung und minimiert das Risiko einer weiteren Ausbreitung. Dank ihres Einsatzes können betroffene Hoteliers und Privatpersonen rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um die Wanzen zu bekämpfen und ihre Räume wieder bewohnbar zu machen.